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Warum Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Bauindustrie nicht vorankommen

Die Bauwirtschaft in Deutschland steht unter massivem Druck: Hohe Kosten, Fachkräftemangel und eine schleppende Digitalisierung hemmen Innovationen. Gleichzeitig wächst der regulatorische Druck in Bezug auf Nachhaltigkeit, doch unklare politische Vorgaben erschweren die Umsetzung. Die PwC-Studie Bauindustrie im Digital- und ESG-Dilemma 2025 beleuchtet die aktuellen Herausforderungen – und zeigt Wege auf, wie die Branche aus ihrer Krise herausfinden kann. 

Bürokratie und Fachkräftemangel als Wachstumsbremse 

Die größten Hindernisse für Fortschritt in der Bauindustrie sind bürokratische Hürden und fehlendes Know-how: 

  • 82 % der Unternehmen fehlt das notwendige Wissen und Personal, um Digitalisierung erfolgreich umzusetzen. 
  • 85 % der Bauunternehmen spüren den steigenden Kostendruck und kämpfen mit sinkenden Margen. 
  • 70 % der Unternehmen erwarten, dass sich durch die aktuellen Umbrüche neue Geschäftsfelder ergeben. 
Bild: PwC (2025) „Bauindustrie im Digital- und ESG-Dilemma“

Nach dem Teil-Kollaps der Lieferketten und dem Zinsschock leidet die Branche nun unter einer schwachen Konjunktur. Das Fazit der Studie ist eindeutig: Die Bauindustrie muss selbst aktiv werden und entschlossen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit investieren. 

Digitalisierung: Großes Potenzial, aber wenig Fortschritt

Digitale Lösungen wie Building Information Modeling (BIM) könnten die Produktivität und Effizienz in der Bauindustrie erheblich steigern. Doch die Umsetzung stockt: 

  • 64 % der Unternehmen erkennen das Potenzial von BIM, aber nur 25 % halten die Bauindustrie für kompetent in diesem Bereich. 
  • Der Einsatz digitaler Lösungen in Vergabeprozessen nimmt seit 2021 sogar ab, statt zuzunehmen. 
  • Bürokratische Genehmigungsverfahren behindern digitale Innovationen, und der Fachkräftemangel verstärkt das Problem. 

Die PwC-Studie zeigt, dass eine gezielte Förderung digitaler Technologien durch die Politik notwendig ist. Gleichzeitig müssen Bauunternehmen aktiv in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren, um die digitale Transformation voranzutreiben. 

Bild: PwC (2025) „Bauindustrie im Digital- und ESG-Dilemma“

Nachhaltigkeit: ESG-Standards bleiben unklar

Auch im Bereich ESG (Environmental, Social, Governance) gibt es zahlreiche Hürden: 

  • Drei von vier Bauunternehmen haben ESG-Prozesse eingeführt, doch fehlende gesetzliche Klarheit erschwert die Umsetzung. 
  • 73 % der Unternehmen fordern stabile regulatorische Rahmenbedingungen, um langfristig planen zu können. 
  • 58 % wünschen sich klare politische Ziele, die die Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen erleichtern. 

Besonders problematisch ist, dass nachhaltiges Handeln oft keine finanziellen Anreize bietet: Nur 27 % der Unternehmen haben ESG-Kriterien in Vergütungsmodelle integriert. 

Lösungsansätze: Was muss passieren?

Die PwC-Studie macht deutlich: Ohne entschlossenes Handeln von Politik und Unternehmen wird sich der Stillstand nicht auflösen. Diese Maßnahmen sind entscheidend: 

  • Bürokratie abbauen – Digitale Prozesse müssen einfacher und effizienter werden.
  • Fachkräfte fördern – Unternehmen sollten aktiv in Aus- und Weiterbildungen investieren.
  • Digitale Infrastruktur ausbauen – 94 % der Unternehmen sehen hier einen dringenden Bedarf.
  • ESG-Ziele in Unternehmensstrategien verankern – Mehr Anreize für nachhaltiges Handeln schaffen.
  • Kostendruck reduzieren – Nachhaltigkeit darf kein Wettbewerbsnachteil sein, sondern muss wirtschaftlich attraktiv werden. 

Fazit: Die Bauindustrie muss handeln

Die Zahlen der PwC-Studie sind eindeutig: Die Digitalisierung stockt, weil Know-how und Investitionen fehlen. Die Nachhaltigkeit leidet unter unklaren politischen Vorgaben und hohem Kostendruck. Unternehmen und Politik müssen gemeinsam Rahmenbedingungen schaffen, um Fortschritt zu ermöglichen. 

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Quellen: 

PwC (2025): „Bauindustrie im Digital- und ESG-Dilemma“